Das Dorfgemeinschaftshaus
Diese Kollage konnten wir aus einer Stimmensammlung bei der Feier zum 125 jährigen Bestehen des alten Schulgebäudes in 2023, erstellen.
Von der Entstehung bis heute
Das heutige Dorfgemeinschaftshaus, kurz DGH, wurde im Jahre 1897 als Schulgebäude errichtet. Nachdem der Innenausbau 1898 erfolgte, konnte die Schule am 13.01.1899 eingeweiht werden. Im Sommer 1967 wurde der Schulbetrieb nach 68 Jahre geschlossen.
1976 baute man einen Saal an das Schulgebäude. Dieser wurde 1997 in gemeinschaftlicher Arbeit renoviert. Seit Oktober 2015 hat der Rinther Heimat- und Kulturverein e. V. (Nutzergemeinschaft mit anderen örtlichen vereinen) das DGH von der Stadt Bad Berleburg auf bestimmte Zeit in eigenwirtschaftlicher Nutzung übernommen. Nach der Schließung dieses Vetrages begann die Dorfbevölkerung mit dem Umbau des alten Gebäudeteils. Eine moderne, barierrefreie Toilettenanlage und eine "Küche" wurden geschaffen.
Heute dient das Dorfgemeinschaftshaus als Treffpunkt für nahezu alle Dorfveranstaltungen und wird rege durch die örtlichen Vereine, insbesondere für die wöchentlichen Gesangsstunden des MGV genutzt. Auch wird das DGH für Veranstaltungen vermietet.
Auch aktuell finden wieder Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen am Gebäude statt. Diese werden teils von Unternehmen, in sehr großem Umfang aber auch von den Rinther Bürgerinnen und Bürgern in Eigenleistung durchgeführt.
125 Jahre Schulgebäude Rinthe
24 ehemalige Schülerinnen und Schüler folgten der Einladung zum Jubiläum
In 2023 veranstaltete der Rinther Heimat- und Kulturverein e. V., unterstützt durch alle örtlichen Rinther Vereine, anlässlich des 125 jährigen Bestehen des Gebäudes eine kleine Jubiläumsfeier. Es wurde mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Dorfbewohnern, Vereinsmitgliedern und Gästen gefeiert.
Im Vorfeld konnte das Team um den 1ten Vorsitzenden des Rinther Heimat- und Kulturvereins e. V., Bernd Stabel, noch 52 ehemalige Schülerinnen und Schüler ermitteln. Die weiteste Einladung erhielt eine Schülerin, wohnhaft in Australien.
Der Einladung folgten am 2. Dezember insgesamt 24 Ehemalige in das alte Schulgebäude (mittlerweile DGH) in Rinthe. Sehr erfreulich war, dass sogar drei ehemalige Schülerinnen, weit über 85 Jahre alt, zu Gast waren.
Bildmaterial bestehend aus alten Schulfotos, Aufsätzen, sowie Schriftstücken wurden im Vorfeld zusammengetragen und anschaulich auf Informationstafeln zur Verfügung gestellt.
Aber auch die spätere Nutzung des Gebäudes als Dorfgemeinschaftshauses durch die örtlichen Vereine wurde illustrativ ausgestellt. Zum Rahmenprogramm gehörten, zudem einen Tannenbaum zu schmücken, durch die Kinder aus dem Ort, gemeinschaftlichen Singen und "Kaffeetrinken". Zur Aufheiterung trug der Sketch "Lieschens Nachhilfestunde“ bei. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein gemeinsames Gespräch mit den ehemaligen Schülerinnen und Schülern, wobei die ein oder andere Erinnerung an die Schulzeit aufgeweckt wurde. Es war einfach schön, die spürbar in Erinnerung schwelgenden Ehemaligen, Anekdoten und Geschichten lebhaft erzählen zu hören.
Das winterliche Wetter trug zu einer großartigen Atmosphäre bei. So konnten bei leckerem Essen, sowie kalten und warmen Getränken auch vor dem geschmückten Dorfgemeinschaftshaus, ein paar gesellige Stunden mit angeregten Gesprächen verbracht werden.
Die Geschichte der Schulglocke (-n) in Rinthe
Den aller meisten Dorfbewohnern wird die Glocke im Holzgestell rechts neben dem Ehrenmal bekannt sein. Bei der alten Glocke handelt es sich um ein Geschenk eines ehemaligen Jagdpächters Herzog aus Barmen, der im Jahre 1924 diese Glocke der Ortschaft Rinthe spendete. Diese Spende wurde nötig, da die damalige Glocke im Jahre 1917 an die Kriegsindustrie abgeliefert werden musste und eingeschmolzen wurde. Am 01.08.1924 eingeweiht, hing die Glocke noch einige Jahre über die Schließung der Schule 1967 hinaus im Glockenturm auf dem alten Schulgebäude. 1982 fand sie einen neuen Platz im Dachgiebel der Friedhofskapelle, wo sie bis 1996 läutete. Der Umzug hatte ihr leider nicht gut getan – ein kleiner Riss in der Glocke führte dazu, dass sie stillgelegt werden musste. Ende 1997 wurde dann eine neue Glocke bestellt, die dann 1998 eingeweiht wurde. Nach dem Tode unseres Dorflehrers wurde das ehemalige Lehrerhaus ausgeräumt und der Dachboden gesäubert. Dabei stießen wir unter anderem auf die besagte Glocke. Da sie äußerlich in einem guten Zustand ist, kam uns die Idee, sie für jedermann sichtbar im Dorf wieder aufzuhängen. Nach längerem Suchen für einen geeigneten Platz, fiel die Wahl auf das freie Stück vor der alten Schule, rechts neben dem Ehrenmal. Dort stellte der Rinther Heimat- und Kulturverein die alte Glocke 2011 in einem Holzgestell auf- geschützt aber trotzdem für jedermann sichtbar. Vom ortsansässigen Dachdecker wurde das Dach fachmännisch gedeckt.
Anlässlich eines Wettbewerbes unter dem Motto „Kreativität ist gefragt – Der Preis ist heiß“, bewarb sich unser Verein bei dem Markt und Tourismus Verein Bad Berleburg mit unserem Projekt „Glockendenkmal“ zu Beginn des Jahres 2011. Da unser Projekt den Kriterien entsprach erlangten wir sogar den 1. Preis mit einem Geldpreis für die Vereinskasse.